Große Schwierigkeiten nehmen die Bürgerinnen und Bürger beim sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft wahr. Drei Viertel der Befragten erwartet negative Folgen aufgrund der Pandemie, 43 Prozent sogar sehr negative. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Die persönlichen Folgen der Corona-Pandemie auf das familiäre Miteinander, die eigene Gesundheit oder die eigene wirtschaftliche Situation werden dagegen ausgewogen betrachtet.
Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation
Die Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation stagniert entsprechend auf mittlerem bis hohem Niveau bei 61 Prozent. Dabei ist das persönliche monatliche Nettoeinkommen auch im Jahr 2021 weiter angestiegen, es liegt im Schnitt bei 1.590 Euro (+ 150 Euro). Auch das monatliche Haushaltseinkommen wächst leicht um 90 Euro – es liegt jetzt bei rund 2.070 Euro.
Einschätzung der wirtschaftlichen Lage Leipzigs
Zunehmend kritischer als die eigene wird die aktuelle wirtschaftliche Lage Leipzigs eingeschätzt. Nur noch 38 Prozent der Befragten schätzt diese positiv ein, ein Rückgang um 21 Prozentpunkte in den vergangenen drei Jahren. Dabei ist die Leipziger Bürgerschaft aktuell etwas zufriedener mit der Arbeitsmarktsituation als noch 2020: 59 Prozent sind mit dem Angebot an Arbeitsplätzen und 63 Prozent mit dem Angebot an Ausbildungsplätzen zufrieden oder sehr zufrieden. Im Vorjahr waren es 52 beziehungsweise 60 Prozent gewesen.
Weitere Bereiche der Zufriedenheitsskala
Die Angebote von Kunst und Kultur sowie von öffentlichen Grünanlagen und Parks stehen der Umfrage zufolge ganz oben auf der Zufriedenheitsskala, ebenso der Ausbau der Naherholungsgebiete. Im zweiten Pandemiejahr sind die Leipzigerinnen und Leipziger jedoch bei etlichen kommunalen Lebensbedingungen weniger zufrieden als noch im Vorjahr. Die größten städtischen Herausforderungen werden in den Bereichen Verkehr, Kriminalität und Sicherheit gesehen. Bei vier von zehn Leipzigern trifft das auch auf den Bereich Wohnen zu. Ein möglicher Grund hierfür: Leipzig ist nach wie vor eine Mieterstadt. Die Wohneigentumsquote verharrt der Umfrage zufolge auf sehr niedrigem Niveau: Nur 14 Prozent der Haushalte leben in selbstgenutztem Wohneigentum. 38 Prozent der Leipzigerinnen und Leipziger planen möglicherweise in den kommenden zwei Jahren einen Umzug. Das Umland als Zielgebiet büßt dabei aktuell an Attraktivität ein.
Kommunale Bürgerumfrage
Für die Kommunale Bürgerumfrage wurden zum Jahreswechsel insgesamt 25.000 Leipzigerinnen und Leipziger angeschrieben, 9.608 Fragebögen konnten schließlich ausgewertet werden. Dabei liegen aus dem kleinräumigen Ortsteilfragebogen 6.217 Exemplare vor, aus den Fragebogenvarianten für die Gesamtstadt zwischen 1.117 und 1.153. Das entspricht einem Rücklauf von rund 40 Prozent.
Weitere Informationen
Der Vorabbericht zur Bürgerumfrage 2021 ist jetzt online einsehbar unter www.leipzig.de/statistik.