Etwa 39 Prozent der Leipzigerinnen und Leipziger fühlen sich der Befragung zufolge in ihrer Lebensqualität aktuell stark oder sehr stark eingeschränkt. Diese Aussage trifft überdurchschnittlich oft auf junge Erwachsene zu. Gleichwohl ist die Akzeptanz der Maßnahmen während der ersten Pandemie-Welle von März bis Mai 2020 – also etwa Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie die Maskenpflicht – hoch. Mehrheitlich werden diese befürwortet; die Maskenpflicht halten sogar 92 Prozent der Leipzigerinnen und Leipziger zum Zeitpunkt der Befragung für erforderlich.
Gut ein Viertel der Erwerbstätigen (28 Prozent) befanden sich während der ersten Welle (nahezu) täglich im Home-Office. Während der zweiten Welle im November und Dezember 2020 waren es noch 18 Prozent. Für gut jeden dritten Arbeitnehmer ist Home-Office allerdings berufsbedingt gar nicht möglich. Die Betreuung der Kinder während der Schul- und Kita-Schließungen wurde in erster Linie von den Eltern abgefedert. 60 Prozent der Mütter und Väter erlebten die Schließung von Schulen und Kitas als starke beziehungsweise sehr starke Belastung.
Teilweise nehmen die Leipzigerinnen und Leipziger jedoch auch willkommene Effekte im persönlichen Bereich war: So gaben etwa 57 Prozent der Befragten an, die Pandemie habe positive oder sehr positive Auswirkungen auf den familiären Zusammenhalt. Sieben von zehn Befragten erwarten zudem positive Konsequenzen im Bereich der Digitalisierung, bei jüngeren Erwachsenen waren es sogar acht von zehn. Auch die Folgen für Klimawandel und Umweltschutz sieht die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger als günstig an. Und immerhin 28 Prozent der Bevölkerung nutzen öffentliche Grünanlagen jetzt häufiger als noch zuletzt vor der Pandemie.
Für die Kommunale Bürgerumfrage waren zwischen November 2020 und Januar 2021 insgesamt 9.000 zufällig ausgewählte Leipzigerinnen und Leipziger zu unterschiedlichen kommunalen Themen befragt worden. 3.000 von ihnen waren aufgefordert, unter anderem Fragen zur Corona-Pandemie zu beantworten. Schließlich konnten 1.219 Fragebögen für den Sonderbericht ausgewertet werden. Dies entspricht einem Rücklauf von 41 Prozent.