Die Tagung wirft einen interdisziplinären Blick auf die Geschichte der "Rasse"-Idee", diskutiert das heute vielfach tabuisierte Konzept "Rasse" und beleuchtet die Relevanz von Rassismen in der Gegenwart, auch vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse.
Und auch wenn das Reden von "Rassen" heute in vielen Kontexten tabu ist, sind die Vorstellungen, die sich damit verbinden, hochgradig wirksam geblieben. Das zeigen die jüngsten Ereignisse in Baltimore und Charleston, die antijüdischen Gewaltakte gegenwärtig in Frankreich, die Mordserie des NSU oder die Angriffe auf Flüchtlingsheime in Deutschland. Eine interdisziplinäre Gruppe von Experten blickt zurück auf die Geschichte der "Rasse"-Idee, und rekonstruiert diejenigen Argumente, Überzeugungen und Praktiken, durch die sich moderne Rassismen bis heute legitimieren und rationalisieren.
Themen
Referierte Themen sind u.a.: Die Anti-Soziologen: Volkscharakterologie im Diskurs der Nationalökonomie um 1900, Formen wissenschaftlichen Rassismus, Antijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus, Paradoxien in der Rasse(n)-Forschung seit dem 18. Jahrhundert, Rassismus und Gewalt, "Erziehung nach Auschwitz" und Menschenrechtsbildung, Europa erfindet die Zigeuner, Antimuslimischer Rassismus im Kontext der Migrationsgesellschaft.
Referent/innen
- Ulrich Bielefeld,
- Klaus Michael Bogdal, Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2013,
- Micha Brumlik,
- Frank Dikötter,
- Veronika Lipphardt,
- Jan Philipp Reemtsma,
- Yasemin Shooman,
- Wolfgang Benz
- u. a.
Wann und wo
8. Oktober 2015 ab 13:00 Uhr bis 10. Oktober 2015 gegen 11:30 Uhr
Deutsches Hygienemuseum Dresden
Marta-Fraenkel-Saal
Lingnerplatz 1
01069 Dresden
Tagungsgebühr 30 Euro, ermäßigt 15 Euro.
Mehr Informationen auf der Webseite des Deutschen Hygienemuseums: www.dhmd.de