Antworten auf diese und andere damit verbundene Fragen sind wichtig für die Bemühungen der Stadtverwaltung, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Deshalb hat Leipzig als erste Kommune in Deutschland dieses Thema zum Gegenstand einer Bürgerumfrage gemacht.
Insgesamt 5.091 Fragebögen waren vor einem Jahr versandt worden ‒ 3.000 an zufällig ausgewählte Haushalte, der Rest an Bewohnerinnen und Bewohner des Kolonnadenviertels und der Südvorstadt.
Erbeten waren u. a. Auskünfte zum Hitzeempfinden, zum Verhalten bei Hitze oder zu möglichen gesundheitlichen Problemen durch klimawandelbedingte Temperaturerhöhungen. Weitere Themen waren die Ausbreitung gesundheitsgefährdender nicht einheimischer Tier- und Pflanzenarten, Extremwetterereignisse, Wissen und Meinungen zum Klimawandel sowie die Bereitschaft um Mithilfe durch die Bürgerschaft und Verhaltensänderungen. Insgesamt 50 Prozent der Angeschriebenen antworteten auf die Fragen.
Die wichtigsten Ergebnisse
- 64 Prozent meinen, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wurde, und 53 Prozent geben an, dass der Klimawandel Auswirkungen auf ihr Leben haben wird.
- 77 Prozent der Befragten sagen, zugunsten der Umwelt und des Klimas sollte die Lebensweise umweltfreundlicher gestaltet werden, bei den 18- bis 34-jährigen sind dies sogar 87 Prozent.
- 61 Prozent geben an, auf jeden Fall saisonale bzw. regionale Produkte zu kaufen und Strom zu sparen.
- 41 Prozent wollen weniger fliegen und den Fleischkonsum reduzieren, 37 Prozent mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen und 36 Prozent weniger heizen.
- 27 Prozent können sich vorstellen, mittels einer App die besonders stark allergieauslösende invasive Pflanzenart Ambrosia zu melden.
- 15 Prozent wären bereit, ehrenamtlich als Trinkpaten zu wirken, d. h. sich bei Hitze darum zu kümmern, dass ältere Menschen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Die Gesundheitsrisiken und richtigen Verhaltensweisen bei Hitze sind größtenteils bekannt. Belastend wird die Hitze vor allem in der Innenstadt, in Bussen und Straßenbahnen sowie am Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz empfunden. Vor allem die 18- bis 34-jährigen empfinden Temperaturen über 30 Grad als Belastung. Die Einführung eines "Hitzetelefons" halten 46 Prozent für sinnvoll.
- 50 Prozent der Befragten geben an, bereits Sachschäden durch Hagel, Extremniederschläge, Sturm oder Hochwasser erlitten zu haben. 30 Prozent haben über persönliche Vorkehrungen für einen Katastrophenfall nachgedacht, aber nur zwei Prozent kennen den Ratgeber des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen.
Weitere Informationen zum Klimaschutz
Weitere Informationen zum Klimaschutz in Leipzig finden Sie unter www.leipzig.de/klimaschutz